Im Mittelpunkt des Verlagsrechts steht der Verlagsvertrag, durch den die Rechtsbeziehungen zwischen dem Autor/Werkschöpfer und dem Verleger ausgestaltet werden. Die daraus resultierenden vertraglichen Rechte und Pflichten zwischen Autor und Verleger stehen denn auch im Mittelpunkt des Buches.
Wie Noll aufzeigt, entsteht mit dem Abschluss des Verlagsvertrags ein besonderes Vertrauensverhältnis zwischen Autor und Verlag, das zu einer gegenseitigen Berücksichtigung der Interessen der anderen Seite verpflichtet und insbesondere ein Mitentscheidungsrecht des Autors in wesentlichen Fragen – Titel, Ausstattung etc. – begründet.
Ausführlich behandelt werden die Fragen des Umfangs der Rechtseinräumung an den Verlag, das Zusammenwirken bei der Auswertung der sog. Nebenrechte, die Festsetzung des Honorars, die Aufmachung, der Ladenpreis, die Auflagenhöhe, die Ausstattung mit Bildern, die Neuauflage.
Ein eigenes Kapitel ist dem Thema der Auflösung des Verlagsvertrags gewidmet: außerordentliche Beendigungsgründe, Rücktritt vom Vertrag, Rückruf einzelner Rechte, Durchsetzung der Rechte im Konfliktfall.
Ausführlich werden auch die urheberrechtlichen Grundlagen – vom Werkbegriff über die Urhebereigenschaft, Werknutzungsrechte und das Urhebervertragsrecht – dargestellt.
Der Autor geht auch auf die rechtlichen Eigenheiten der besonderen Verlagsverträge ein: Herausgebervertrag, Übersetzungsvertrag, Verlagsvertrag für wissenschaftliche Werke, E-Book-Verlagsvertrag (incl. online-publishing) und Print on demand, Musikverlagsverträge, Verlagsverträge für bildende oder angewandte Kunst und Fotografie, Lizenzvertrag und Verfilmungsvertrag.
Eine Checklist zum Verlagsvertrag, der Abdruck des Textes des für die österreichische Verlagspraxis wichtigen deutschen Verlagsgesetzes und ein sorgfältiger Index runden das Werk ab.
Der Autor: Univ.-Doz. Dr. Alfred J. NOLL. Jahrgang 1960. Studium der Rechtswissenschaft in Salzburg und Wien, Studium der Soziologie am Institut für Höhere Studien (IHS) in Wien. 1998 Habilitation für Öffentliches Recht und Rechtslehre. Seit 1992 Rechtsanwalt in Wien.
Veröffentlichungen u.a.: Handbuch zum Übersetzungsrecht und Übersetzer-Urheberrecht, Wien 1994; Kommentar zum Mediengesetz, Wien 2003 (mit W. Berka, Th. Höhne und U. Polley); Das Drehbuch, Wien 2004 (hrsg. mit Sabine Perthold und dem Drehbuchforum Wien); Die Benützung rechtswidriger Vorlagen (Raubkopien) bei der Herstellung digitaler Vervielfältigungsstücke zum privaten Gebrauch, Wien 2005.
Zum Inhaltsverzeichnis: noll-inhalt.pdf
Zahra Mani und Giacomo Bonetti - Für eine faire Aufteilung von Streaming-Erlösen im Musik-Sektor (Artikel)
Peter Tschmuck - Die Musikstreaming-Ökonomie – Der Anteil der KünstlerInnen am Streaming-Kuchen (Artikel)
Jan Oetzmann - Der Kampf um faire Vergütungen im Film- und Fernsehbereich (Artikel)